Belle-île-en-Mer, Brest, Rennes, La Gacilly – dies alles sind Namen von Orten und Städten inmitten der Bretagne, der Halbinsel am Atlantik im Nordwesten Frankreichs. Mein persönlicher Reiseradius umfasst bislang leider nur den Süden Frankreichs (Provence, Côte d’Azur), daher freue ich mich riesig, als ich vor wenigen Tagen ein großes Paket von der Post abholen darf. Der Absender: das Comité Régional de Tourisme Bretagne in Rennes. Kurz zuvor wurde ich von der Tourismusorganisation angeschrieben, ob ich nicht Lust hätte, ein wenig mehr über die Bretagne zu erfahren – ihr könnt euch vorstellen, dass ich nicht lange mit meiner positiven Antwort gezögert habe…
Eine Box voller Überraschungen
Kaum zu Hause angekommen, befreie ich das Paket von seiner Packpapierhülle und zum Vorschein kommt diese liebevoll gestaltete Box.
Blaues, geheimnisvoll raschelndes Seidenpapier verhüllt noch den Inhalt, aber kurze Zeit später habe ich alles ausgepackt und vor mir ausgebreitet.
Aus meiner Überraschungsbox von Tourisme Bretagne kommt Folgendes zum Vorschein:
- Ein bretonischer Kriminalroman: Kommissar Dupins vierter Fall “Bretonischer Stolz”
- Ein DIY Bastelset für meine eigene kleine Schiffsparade (in Anlehnung an das maritime Festival „Temps fête“ vom 19. bis 24. Juli 2016)
- Ein wunderschönes Halstuch der Firma A l’Aise Breizh
- Eine Packung „Galettes fines“ Kekse mit Meersalzbutter der Firma La Bien Nommée
- Sowie eine Feuchtigkeitscreme der (bretonischen) Marke Yves Rocher
Eigentlich die perfekte Ausrüstung für einen „Sommertag à la Bretagne“, findet ihr nicht auch?
9:30 Uhr: Aufstehen und ab ins Bad
Heute verlege ich mein morgendliches Beauty-Ritual kurzerhand in die Natur.
Mit dabei: meine neue Feuchtigkeitscreme von Yves Rocher. Es gibt wohl kaum einen Kosmetikhersteller, der mehr von der Lebenskraft und Wirksamkeit der Pflanzen inspiriert wurde, als Yves Rocher. Im bretonischen La Gacilly hat die berühmte Kosmetikmarke ihren Sitz. Hier kann man im botanischen Garten eine Sammlung an über 1.100 Pflanzenarten bestaunen, oder sich direkt im Spa-Bereich des Yves-Rocher Hotels mit den hauseigenen Produkten verwöhnen lassen.
10:00 Uhr: Le petit déjeuner – Zeit fürs Frühstück
Schon gewusst? Die Bretagne ist die Heimat der französischen Crêpes und Galettes.
Während Crêpes aus hellem Weizenmehl gebacken und ausschließlich süß gefüllt werden, besteht der Teig der herzhaften Galettes nur aus dunklem Buchweizenmehl, Wasser und Salz. Traditionell ist die Galette „complète“ mit Schinken, Käse und Ei belegt. Für die frühe Uhrzeit bevorzuge ich aber die süße Variante: luftig-leicht gebackene Crêpes mit frischen Erdbeeren. Bon appetit!
11:00 Uhr: Mußestunden mit Kommissar Dupin im Garten
Ein Kriminalroman, der einen in Urlaubsstimmung versetzt und während eines spannenden Falls viele Informationen über Land und Leute preisgibt
Dies ist vermutlich die beste Zusammenfassung der Krimireihe des bretonischen Autors Jean-Luc Bannalec rund um Kommissar Dupin, die mittlerweile Bestseller-Status erreicht hat. In Dupins viertem Fall „Bretonischer Stolz“ entdeckt eine eigensinnige, alte Filmdiva am Fluss Belon (dort, wo die weltberühmten Austern gezüchtet werden) die Leiche eines Mannes. Auch in den sagenumwobenen Hügeln der Monts d’Arrée, um die sich Legenden von Feen und dem Teufel ranken, wurde ein Toter gefunden. Was die beiden Toten mit keltischen Brudervölkern, Sandräubern und rätselhaften Druidenkulten zu tun haben, das lest ihr am besten selbst nach – ich möchte hier schließlich nicht zu viel verraten.
15:00: Zeit für einen Café au lait
Beim Lesen habe ich ganz schön die Zeit aus den Augen verloren – dabei wollte ich doch noch an den See (wenn ich schon keine bretonische Atlantikküste in der Nähe habe).
Egal, jetzt gönne ich mir noch einen Milchkaffee – schließlich möchte ich ja auch noch die „Galettes fines“ Kekse mit Meersalzbutter testen. Gesalzene Butter ist anscheinend eine Delikatesse in der bretonischen Küche. Auch in meinem Krimi tauchte in der sogenannten Liste an Dingen, an denen man einen Bretonen eindeutig erkennt, auf: „Er macht ein Riesentheater, wenn die Butter nicht gesalzen ist.“ (Bretonisches Gold, Seite 18). Die Plätzchen, mit ihrer leichten Salznote, sind jedenfalls klasse. (Ich bin froh, dass die Kekse in kleinen Mengen abgepackt sind – sonst hätte ich wohl die ganze Packung aufgefuttert…)
16:00 Raus an den See
Türkisfarbenes Wasser, steile Felsklippen, weiße Buchten und Sandstrände – mit mehr als 2.700 Kilometern Küste ist die Bretagne eine beliebte Wassersport- und Baderegion.
Die Bretagne ist auch eine Seefahrerregion – in diesem Jahr feiert eines der ältesten Seemannsfeste, das Festival „Temps Fête“, seinen 30. Geburtstag. Am 19. Juli stechen mehr als tausend traditionelle Segelschiffe aller Größen in der Bucht von Brest in See. Die Parade führt die Seemänner bis in den Hafen von Douarnenez im Südwesten der Bretagne – ein toller Reisetipp, für alle, die die ausgelassene Feierlust der Bretonen mal selbst miterleben möchten. (Die nächtlichen bretonischen Volksfeste sind sogar von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden)
Ein wenig in Stimmung gebastelt habe ich mich bereits zu Hause mit meinem DIY-Bastelset für meine eigene kleine Bootsparade.
Meine „Bretagne in Deutschland“ ist an diesem Abend der Bodensee
Natürlich kann der kleine Hafen hier nicht mit dem Hafen in Brest mithalten – dennoch ist die Atmosphäre gelöst, die Menschen genießen die warme Abendsonne in den benachbarten Restaurants und Kneipen bei einem Sundowner. Die Wellen klatschen an den Bug der hier angetauten Schiffe, die Möwen ziehen heulend über mir ihre Bahnen und mit ein wenig Phantasie geht der aufgeschüttete Sandstrand auch als nordwestfranzösisches Original durch.
Um meinen Hals habe ich mir das Halstuch von „A l’Aise Breizh“ gebunden – die Marke mit der berühmten Bigoudène als Symbol, die mit ihrer großen Haube und dem herrlichen Lachen im Gesicht als Heckaufkleber mehr als 1,5 Millionen bretonischer Autos schmückt. Die beiden Designer Erwann Créac’h und Xavier Richard haben sie kurzerhand auch zum Symbol ihrer Modekollektion erkoren – und so komme auch ich in Deutschland in den Genuss ein Stück Bretagne bei mir zu tragen.
20:45 Uhr Sonnenuntergang – auch ein “Perfekter Tag à la Bretagne” geht zu Ende
Fast schon ein wenig kitschig lasse ich meinen „Perfekten Tag à la Bretagne“ am Bodensee ausklingen. Ich habe heute viel über die Bretagne erfahren, durfte in kurzer Zeit neue Seiten der Region kennenlernen, die ich zuvor vermutlich nicht mit dem Fleckchen verortet hätte.
Vielleicht gibt es ja bald ein Wiedersehen in der Bretagne – schließlich muss ich herausfinden, ob die Sonnenuntergänge an der Atlantikküste, es mit denen an unserem Bodensee aufnehmen können, findet ihr nicht auch? 😉
Der Artikel entstand nach Zusendung einer Blogger-Überraschungsbox und gibt die Meinung der Autorin wieder.
also ich war schön öfters in der Bretagne und ich kann dir versprechen die Sonnenuntergänge sind mindestens genauso toll wie am Bodensee, wenn nicht besser
einen Trip dorthin kann ich dir auf jeden Fall sehr empfehlen, es ist super schön dort
liebe Grüße
Hi Melli, lieben Dank für deinen Kommentar! Freut mich, dass mein erster Eindruck der Bretagne (*ich-will-da-hin-!-!-!*) von Dir als Fachfrau bestätigt wird. Hast Du Lieblingsecken vor Ort bzw. einen kleinen Insidertipp? Sind die Festivals wirklich so spektakulär, wie man darüber berichtet? GLG und ich freue mich auf Deine persönlichen Empfehlungen (Hast du auf deinem Blog evtl. darüber berichtet und magst hier verlinken?)
Eine wundervolle Box aus einer wundervollen Region. Ich selbst bin auch ein großer Fan der Bretagne. Wird Zeit, dass ich bald mal wieder dorthin komme.
Lach, ich fühle mich gerade wie der einzige Mensch auf Erden, der noch nicht persönlich vor Ort war ?. Scheinbar habe ich es hier tatsächlich mit einem Sehnsuchtsort zu tun. Hast Du einen persönlichen “Geheimtipp” vor Ort? Etwas, das man unbedingt gesehen haben muss? Glg
Ein Sonnenuntergang an der Pointe du Raz. Einfach umwerfend. Mein Album auf Facebook gibt ihn nur unzureichend wieder.
Toll!!!! (Okay, da kann der Bodensee kaum mithalten….)
Hi, vergess nicht Nord Finistere und Cote d’Armor zu besuchen. Abwechslungsreichere Küstenformationen(z.B. Strände Nord Finistere und Felsküsten Granit Rose) gibt es selten.
Wohne seit fast 3 Jahren in Paimpol und bin glücklich darüber, jeden Tag Urlaubsfeeling in toller Natur und naturbelassene, tagesfrische Agrar- und Meeresprodukte genießen zu können.
(Dauer)-Urlaubsgrüße aus der Bretagne
Gerhard
Lieber Gerhard, da bist du echt zu beneiden! Auch vielen Dank für die beiden Tipps “Nord Finistere” und “Côte d’armor” – voraussichtlich werde ich im Herbst in die Bretagne reisen und werde die beiden Orte hoffentlich in meine Reiseroute mit einbauen können. Viele liebe Grüße in die Bretagne! (Genieß es 🙂 )
Freu mich, dass die Reise in die Bretagne wahr geworden ist und wir uns so kennengelernt haben 🙂
Ganz liebe Grüße aus dem Rheinland und hoffentlich bis bald einmal, LG Tanja